Vom Gastautor Oliver Hölcke aus Bogota (Kolumbien):
Das in Kolumbien gutes Koks angebaut wird, ist sicherlich ein dummes Vorurteil , welches ich weder bestätigen kann noch mag, aber im Falle des Kaffeeanbaus, wag ich mal das Urteil, daß sie sehr genau wissen, wie man ihn gut verarbeitet. Kolumbien ist stolz auf seine Kaffeekultur, die es auch tatsächlich gibt. Im Gegensatz zu seinem südlichen Andennachbarland Ecuador, in dem auch Kaffee angebaut wird. Ausdruck ihres durchaus globaldenkenden Geschäftsinns sind die kolumbianischen Café-Ketten Juan Valdez Café und Diletto. In diesem Marktsegment finden trotzdem kleine Exoten ihre Nische. So wie die 53jährige Maria mit ihrer Freundin Lourdes.
Lourdes und Maria |
Jeden Samstag und Sonntag von 7Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang um 18Uhr stehen die beiden im Park vor dem Planetarium mitten in der Innenstadt von Bogota und bieten aus einem alten Van heraus ihren selbstgebrauten Kaffee an. Gutbehüteter Star der beiden Kaffeetanten ist eine alte italienische Maschine, die, nach Marias Angaben, mindestens 50 Jahre alt ist, wenn nicht noch älter.
Wie die Maschine nach Kolumbien gekommen ist, das wußte sie nicht zu erzählen. „Wir habens schwer, weil unser Kaffee immer etwas länger dauert, als in den Coffeeshops und die Leute ungeduldig werden, wenn sie ihn nicht schnell genug bekommen. Manchmal verliert die Maschine halt ihren Druck und dann wird das Wasser nicht richtig heiß.“
Ein „Tinto“, sowas zwischen normalen Kaffee und Espresso, kostet 800 Pesos, das sind umgerechnet knapp 30Cent, ein Capuccino kostet 1200 Pesos (45 Cents). Dank der wirklich aufopfernden Pflege schmeckt ein Tinto so gut, daß man es nicht bei einem belassen kann.
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